2023 unsere Sonne reist in den Norden

Die Bergers in Berger

Maia erwachte strahlend und verriet, dass Leonie mit ihrem kleinen Skateboard spielen darf. Das Skateboard hat Maia sich in Schweden beim Einkauf redlich verdient und es ist ihr kleines Heiligtum. Es war also eine große Besonderheit, dass Leonie es zu Gesicht bekommen sollte. Maia bat mich außerdem Leonie zu zeigen, wie man flechtet, denn als sie gestern mit den Puppen spielten, wollte sie gerne die Haare flechten.

Ich sah aus dem Fenster und musste Maia die traurige Botschaft überbringen, dass Leonie und ihre Familie wohl doch eher abgereist waren. Die Enttäuschung stand Maia ins Gesicht geschrieben und sie sprach erstmal gar nicht mehr und war ganz in sich gekehrt.

Nachdem wir quasi abreisefertig am Platz waren, machten wir nochmal einen schönen Spaziergang alle gemeinsam, es herrschte gute Stimmung, obwohl wir die drei Nächte alles andere als gut geschlafen hatten.

Wir sammelten Wiesenblumen am Wegesrand und es war sehr schön sommerlich.

Um 13:05 und 22Grad teils wolkig verließen wir unseren schiefen Stellplatz. Wie immer mussten wir noch Abwasser ablassen und dann ging es los.

Km-Stand: 25.710

Oslo war unser Ziel für die nächsten drei Nächte. Leider war partout kein Platz zu finden, der zu uns passt. Grundsätzlich gibt es in ganz Oslo zwei Campingplätze und die liegen nicht zentral genug, um mit (altem) Hund und 4-jährigem Kind alles fußläufig und mit ausreichend Pausen zu erreichen.

Für alle anderen Stellplätze gelten Längenbegrenzungen mit max. 6,3m. Da wir mit Fahrradgepäckträger auf 7m kommen, sind wir schlichtweg zu groß. Die Norweger verstehen da keinen Spaß, auch für 2 Plätze zahlen und mit einem Fahrzeug stehen, wird nicht toleriert. Wir müssen uns geschlagen geben und Oslo fällt aus.

Dadurch wurden wir etwas planlos, was wir stattdessen machen könnten. Bei Biltema hielten wir für einen Umtausch und dann fuhren wir zunächst in Richtung Oslo über die Autobahn. Bei Sande wechselten wir auf die 319 und es ging über Land. Landschaftlich ganz nett, aber nicht unbedingt auf der Top 10 Liste.

Der Weg führte uns in den Ort Berger. 😊 Beim Obstbauern hielten wir an und kauften eine Schale Erdbeeren für 70 NOK, die wir sofort verspeisten.

Auf der Suche nach einem Ortsschild fuhren wir in Richtung Kirche und machten Halt am Berger Museum.

Es ist an einem Teich gelegen und in einem alten Fabrikgebäude. Dort sind auch Wohnungen untergebracht. Man hört das Wasser plätschern und jemanden Klavier spielen. Es ist ein angenehmer Ort mit schöner Atmosphäre.

Wir fahren weiter ans Wasser, aber finden keinen Parkplatz. So führt uns die Straße entlang des Drammensfjorden und das ist eine richtig schöne Strecke zu fahren. Die Landschaft ist nicht so „fordernd“.

Naturgewalten und Landschaften die, wie oft in Norwegen, sehr massiv daher kommen (das macht ja gerade ihren Reiz aus) und lässt uns Staunen), sind aber auch sehr fordernd. Das macht irgendwie natürlich auch den Kick aus. Aber die Eindrücke treffen auf eine Resonanz in uns und die Natur in ihrer Kraft, aber auch Gewalt, werden in uns reflektiert, das kann mitunter auch anstrengend sein, sozusagen Stand zu halten.

Wer einmal in einem Sturm gestanden hat und einem die Luft zum Atmen abgeschnitten wird, man sich kaum auf den Beinen halten kann und sich gegenseitig anschreit, um einander zu hören und das über einen längeren Zeitraum, weiß in etwa, was ich meine.

Die heutige Tour war dagegen leichte Kost und man konnte sie wie ein leichtes Amüsement erleben.

Die Besiedelung sollte bald stärker und auch industrieller werden, wir entscheiden einen Stellplatz anzusteuern, wenn sich bald einer anbietet. Um 17:25 fanden wir einen Platz, immer noch 23 Grad warm, aber es weht ein Wind, der recht schnell einschläft.

Viel Platz für uns und das mit Fjordblick. Ab und zu kommt ein übler Geruch rüber geweht, den wir zunächst nicht zuordnen können. Später findet Vinzenz die Quelle. Oberhalb inmitten der Wohnhäuser ist ein Schweinebauer.

Ein Seil am Baum bietet Schaukelspaß für Maia.

Vom Pensum ein unspektakulärer Tag, das muss eben auch mal sein.

Gute Nacht 💤

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